Bewegen Sie sich
Bewegen Sie sich regelmäßig und ausreichend, vor allem in der Natur.
Unsere Muskulatur, produziert ähnlich wie das Fettgewebe oder die Plazenta Hormone und hormonähnliche Botenstoffe.
Bei intensiver Muskelbeanspruchung schüttet unser Körper sogenannte Myokine aus, welche als Botenstoffe vielfältige Funktionen haben.
So bremsen diese Myokine Entzündungen aus, regulieren die Immunabwehr, verbessern die Insulintoleranz und unterstützen die Reduktion von Fettgewebe. Entwicklungsgeschichtlich macht das Sinn. Denn Bewegung bedeutete schon immer Leben.
Und wer am Leben aktiv teilhaben will, der braucht ein gutes Immunsystem, braucht einen gut funktionierenden Energie- (und Zucker-) stoffwechsel und muss bestehende Entzündungen adäquat händeln können.
Und auch besonders übergewichtige Männer profitieren von einer ausreichenden Bewegung, da diese den Testosteronspiegel (männlich wirkendes Sexualhormon) deutlich steigern kann.
Es gibt Untersuchungen (Dr. Nina Ferrari; Sportwissenschaftlerin der Sporthochschule Köln 2019), die belegen, dass es positive Auswirkungen von moderatem Ausdauertraining während der Schwangerschaft auf die Nachfahren gibt, selbst wenn die Kinder später selbst keinen Sport treiben oder sich später nicht ausreichend bewegen sollten.
Die Untersuchungen von Dr. Nina Ferrari zeigen:
Ergebnisse für die Schwangere selbst:
- Kein Unterschied in Gewichtszunahme von trainierenden und nichttrainierenden Schwangeren
- Leptin, ein Biomarker für die Tendenz zur Diabetes / Stoffwechselstörungen, im Blut der Trainierenden ist deutlich geringer als bei den Nichttrainierenden > Gefahr eines Schwangerschaftdiabetes ist geringer bei den trainierenden Schwangeren
- BDNF – ein Serum-Marker bei Depression und Burnout, sowie für Wachstum und Funktionstüchtigkeit von Gehirns und Nervengewebe ist bei den trainierenden Schwangeren höher, als bei den untrainierten Frauen
- trainierende Schwangere haben häufig eine kürzere Geburtszeit
Ergebnisse für das Kind nach der Geburt:
- bessere Reaktion von Neugeborenen auf Klangreize (BDNF erhöht?)
- Neuromotorische Fähigkeiten verbessert (4 Wochen nach Geburt)
Ergebnisse für das Kind im Erwachsenenalter:
- Wenn sich die Kinder später ungesund ernähren, nehmen sie nicht so stark zu, auch wenn sie selbst keinen Sport gemacht haben, wenn die Mutter selbst Sport gemacht hat (im Vergleich zu den Müttern, die keinen Sport getrieben haben)
- Leptinwerte bei den Kindern der sporttreibenden Mütter erniedrigt, selbst wenn sich die Kinder selbst später ungesund ernähren (Marker für die mögliche Entwicklung eines Diabetes)
- BDNF – Marker bei den Kindern der trainierenden Mütter höher, als bei den Kindern der nicht trainierenden Mütter, sofern sich Kinder selbst nicht ungesund ernähren
Wieviel sollte man sich als Schwangere bewegen?
- ca.20 – 30 min pro Tag an den meisten Tagen der Woche = 10.000 Schritte pro Tag
- Minimum: 150 min pro Woche
- Bei einer unkomplizierten Schwangerschaft sollen ausdauer- und kraftausdauerbetonte Sportarten kombiniert durchgeführt werden (Laufen ohne zu Schnaufen), moderate Intensität
Bitte bewegen Sie sich ausreichend, sofern möglich, in der Natur.
Zum einen können Sie dadurch den Biophilia - Effekt nutzen, all die wunderbaren, gesundheitsfördernden Stoffe aufnehmen, die uns Bäume, Sträucher, Blumen und andere Pflanzen zur Verfügung stellen. Auch ist Waldluft oder die Luft an Meeresküsten oder in der Nähe von Wasserfällen besonders sauerstoffreich und damit besonders nährend und unterstützend. Zum anderen bietet uns die Sonne kostenloses Vitamin D, welches unser Körper grundlegend zum Überleben braucht. Ohne Vitamin D (ohne Sonnenlicht) kein menschliches Leben.
Wir sind Wesen dieser Erde. Und ein natürliches, gesundes Umfeld wirkt stärkend und regulierend. Sie entscheiden!
Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen
Herzlichst Ihre Annette Anton